"Bei der
Konzeption
meiner Installation
"Inkognito" und des
zugehörigen Videos
Ende 2019 /
Anfang 2020
konnte ich nicht
ahnen, dass der
Vorgang der
Gesichtsverhüllung
zum Schutz der
Privatsphäre
schon bald
während der
Corona-Pandemie
eine weitere Bedeutung
bekommen würde."


Karina Wellmer-Schnell 2020

Stand: Freitag, 8. April 2022 KWS Installation "Identity", 2011
Video "Inkognito" - Ausschnitt
© 2020 Wellmer-Schnell
Projekt "Inkognito" - Interaktive Installation + Video
Gesichtserkennung, Körperscanner, biometrische Daten, Überwachungskameras überall, Bewegungsprofile von uns, Kameras und Mikrofone in allen Computern und Smartphones können über Spyware angezapft und fremdgesteuert werden.

Kombinationen riesiger Datenmengen befinden sich in privater und staatlicher Hand. Es finden globale Datenaustausche und Datenhandel statt.

Ob an öffentlichen Plätzen, am Arbeitsplatz, mit Amazon‘s Alexa und Google‘s Siri auch in der Wohnung. Wir lassen sie selber rein. Wir wollen schließlich dabei sein. Siri und Alexa wissen unsere Wünsche und sie sagen sie weiter. - Aber sie sind Plaudertaschen!

Wohin führt dieser Verlust von Privatheit, keine persönlichen Geheimnisse mehr zu haben? Die Daten - also wir - werden überwacht und bewertet. Persönlich Eigenschaften werden meßbar, quantifizierbar, einordnenbar in ein fiiktives Wertesystem. Wir können aufgrund der Analysen belohnt und bestraft werden. Uns können Leistungen vorenthalten werden, die unser Leben bestimmen.

Interaktive Installation "Inkognito" © 2020 Wellmer-Schnell

Müssen wir nicht unsere Privatsphäre schützen? Wie können wir sie schützen?


Interaktive Installation "Inkognito" © 2020 Wellmer-Schnell

Wäre das nicht das Ende der offenen Gesellschaft?

"Es ist ein bisschen unheimlich da unten - wie in einer Gruft. Aus der Dunkelheit starren einen helle Masken an. Sie hängen an unsichtbaren Fäden von der Decke. Sind es Tote, die einen da anblicken? Oder gar Zombies?
Karina Wellmer-Schnells Installation "Inkognito" wirkt fesselnd und verstörend zugleich in dem Kellergewölbe des Alten Hauses in Seligenstadt, in dem die Galerie Kunstforum ihren Platz hat."
Bettina Kneller im Main-Echo, 1./2. Februar 2020